Tyrann Brutaler Willkürherrscher. Tyrannei Tyrannis Zwingherrschaft

From
Revision as of 08:08, 16 September 2024 by AracelyMadsen1 (talk | contribs)
Jump to: navigation, search


Der wertvollste Trüffel, der weiße Trüffel (Tuber magnatum Pico), mit Öl und Salz geschnitten, bereit, Ihren Gaumen zu erfreuen. Weiße Alba Trüffel (tuber magnatum pico) aus Italien. Der weiße Albatrüfel gilt als die Königin unter den Speisepilzen. An seine oberwähnte Thätigkeit als Mitglied der Carl’schen später Nestroy’schen Gesellschaft schließt sich eine bedeutende Anzahl von Gastspielen, welche er auf allen größeren Bühnen der Monarchie und des Auslandes gegeben hat. Am 25. September 1815 gastirte er noch, sich Mitglied des Klagenfurter Theaters nennend, im Leopoldstädter Theater als Käsperle in der „Teufelsmühle am Wienerberge", was jedoch zu keinem Abschlusse geführt zu haben scheint, denn auf den Bühnen von Steiermark und Kärnthen setzte S. zunächst seine dramatische Laufbahn fort. Als in Folge des Mißgeschickes seiner Benefizstücke sich kein Autor mehr finden ließ, wurde Scholz selbst zum Bühnendichter und sein am 16. Mai 1839 gegebenes Benefizstück: „Drei Jahre, oder der Wucherer und sein Erbe" ist von ihm selbst verfaßt und fiel - wieder durch. Scholz selbst aber genoß oft nur den geringsten Vortheil davon, da Carl, seine bedrängte Lage benützend, ihm die Benefizen immer um einen Spottpreis abkaufte. Scene auf der Polizei ließ er sich zu einer Gagevermehrung herbei, die jedoch in keinem Verhältnisse zu dem Gehalte stand, den Scholz im Burgtheater bezogen hätte, abgesehen davon, daß im Erkrankungsfalle weder seine noch im Falle des Todes die Zukunft seiner Frau gesichert gewesen wäre.


Sein Körper verfiel mehr und mehr, die Schmerzen steigerten sich so sehr, daß, er öfter in Ohnmachten fiel, endlich am 8. October 1857 war er, wie Molière im Lehnstuhle sitzend, an die Schultern seiner Frau gelehnt, um zehn Uhr Nachts eingeschlafen, um nie mehr zu erwachen. Indessen wurde seine Gesundheit immer schwankender; wohl erholte er sich durch Reisen zum Theile wieder, aber auf eine Besserung für die Dauer war bei seinem überschrittenen siebenzigsten Lebensjahre nicht mehr zu rechnen. In der Folge versuchte er es auf anderem Wege und am 13. Jänner 1849 kündigte der Theaterzettel zu seinem Benefize eine humoristische Vorlesung an, betitelt: „Die Einnahme von Leopoldstadt und die Einnahme in der Leopoldstadt". Im Jahre 1838 trat S. während seiner Urlaubszeit eine große Reise durch Deutschland an, auf welcher er Salzburg, München, Augsburg, Ulm, Stuttgart, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Hamburg, Hanau, Mannheim und Karlsruhe besuchte, wo er auch an mehreren der genannten Städte Gastrollen gab und glänzende Einnahmen machte, diese aber auch - ein leidenschaftlicher Kartenspieler - am Spieltische verlor.


Einen förmlichen Triumphzug aber bildete sein im Sommer 1855 unternommenes Gastspiel, auf welchem er, von seiner Frau begleitet, nur die Städte Gratz, Cilli und Laibach besuchte. Im Jahre 1850 verheirathete sich Scholz am 23. September zum zweiten Male mit Fräulein Therese Miller und vier Jahre später bezeichnete er diesen Tag in seinem sorgfältig geführten Tagebuche mit folgenden Worten: „Mit meiner Frau Glück und Segen in mein Haus gekommen. Ziemlich stark leidend, trat er am 6. September 1857 in der Posse: „Der gemüthliche Teufel" zum letzten Male auf, und die letzten Worte, die er von der Bühne sprach, waren an die alte Hexe gerichtet, welche er in die Unterwelt führen soll; während er sich seine rothen Flügeln und Handschuhe anzog, sprach er: „Nun freu’ dich Alte! Meisl’s Posse: „Die schwarze Frau" wurde zur Aufführung vorbereitet. So hieß in Erinnerung an seinen eigentlichen Erfolg als Klapperl in der „Schwarzen Frau" sein erstes Benefizstück (am 31. Jänner 1828) „Der schwarze Mann". Carl hatte mit Hensler’s Mitgliedern auch Scholz übernommen und bald erkannt, daß er, um gehörig zu wirken, anders beschäftigt werden müsse, als bisher. J. erneuerte Nestroy mit Scholz seinen Vertrag auf die Dauer der ganzen Pachtzeit des Ersteren, worin ihm der volle Bezug seiner Emolumente, auch für den Fall, daß er durch Erkrankung verhindert sein sollte, zu wirken, und noch einige andere kleinen Vortheile zugesichert waren.


Director Carl aber, als wollte er sein unwürdiges Verhalten gegen S., der ein Vierteljahrhundert mit Nestroy vereint seine beste Zugkraft gewesen und ihm zu einem großen Theile jener Millionen verholfen hatte, die er hinterlassen, einigermaßen gut machen, hatte ihm, und zwar dem Einzigen unter seinen Schauspielern, in seinem letzten Willen eine lebenslängliche Pension von jährlichen sechshundert Gulden und für den Fall, daß er vor seiner Frau sterben sollte, dieser letzteren ein Witwengehalt von jährlichen dreihundert Gulden verschrieben. Seine erste Frau Antonie, geborne Rupp, mit der er seit 1811 verheirathet war, verlor er nach 33jähriger Ehe, am 24. August 1844, während er auf einem Gastspiele fern von ihr war, und einen Monat später folgte ihr der bereits 34jährige Sohn Eduard, der Maler und zugleich Schauspieler war und in Neisse starb. In den ersten Aufführungen des Stückes spielte die Rolle des Rathsdieners Klapperl der Schauspieler Platzer. Das erste Gastspiel fand im Sommer 1833 im benachbarten Baden Statt, wo Kaiser Franz, dessen Lieblingsaufenthalt Baden war, den Komiker Scholz zum ersten Male (1. Juli) spielen sah und an seiner Komik sich so sehr erquickt hatte, daß er wünschte, Scholz am Burgtheater engagirt zu sehen.